Das Medium Radio ist nicht mehr nur das Radio, wie es vorangegangene Generationen gekannt haben, denn aus Radio wurde Audio, mit einer ganzen Bandbreite an Möglichkeiten für seine Hörer. Ein Radiosender ist 2022 eine Entertainmentcompany und hat sich in den letzten Jahren – trotz mehrfacher Voraussagen eines Stärkeverlusts – immer wieder wie Phönix aus der Asche gehoben. Wobei der Vergleich hinkt, denn Radio war nie weg. Es war immer da und gilt nicht umsonst als Tagesbegleitmedium Nummer 1.

Das morgendliche Aufstehen an jedem Wochentag mit dem ersten Weg zur Stereoanlage um das Radio aufzudrehen und mit der Morningshow meines Lieblingssenders wach zu werden, kennt mein Sohn nicht mehr. Er ist es gewohnt, dem Smart Speaker im Wohnzimmer seinen Musikwunsch je nach Laune mitzuteilen und sich auch gleich mit den aktuellen Wetterinfos versorgen zu lassen um zu wissen, ob er mit dem Scooter in die Schule fahren kann, oder doch lieber den Bus nehmen sollte. Dennoch ist da neben Audio ganz viel Radio dabei. Denn die Morgenshowmoderatoren verschiedener Lieblingssender sprechen mit ihm, bieten die Möglichkeit von Gewinnspielen und Konzertkarten zu träumen, für deren Teilnahme er aktuell zu jung ist, doch er mag diesen Dialog, auch wenn er nicht physisch stattfindet. „Die reden mit mir und das mag ich“, sagt der 9-Jährige und spiegelt damit wider, wofür Radio nach wie vor

steht: Interaktion mit dem Hörer und die große Kunst eines Massenmediums, jeden seiner Hörer dort abzuholen, wo er sich gerade befindet.

Dass dahinter komplexe Strategieprozesse, Marktanalysen und Marketingmaßnahmen stehen, merkt weder der 9-Jährige noch andere Menschen, für die Radio noch immer eine Faszination ist. Video killed the Radio Star? Mit Sicherheit nicht!

Radio als Must-Have im Auto

Laut Rajar, der offiziellen britischen Stelle für Daten zum Radiopublikum, hörten 89% der erwachsenen britischen Bevölkerung 1999 mindestens einmal pro Woche Radio. Im Jahr 2021, über zwei Jahrzehnte später, hat sich die Hörerschaft nicht bewegt. Streaming mag sein neuester Herausforderer sein, aber das Radio weigert sich, entgegen vieler Meinungen zurückzuweichen.

Auch Autoindustrie und Radiobranche profitieren wechselseitig voneinander. Laut der internationalen Studie, die von Edison Research im September 21 durchgeführt und im November 21 veröffentlicht, und unter anderem von Radioplayer Worldwide beauftragt wurde, dominiert Radio weiterhin als die beliebteste Quelle für Unterhaltung im Auto auf der ganzen Welt. Fast alle (90%) der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass Radio zur Standardausstattung jedes Autos gehören sollte, ein Trend, der über alle Altersgruppen hinweg konsistent ist und auf eine starke Nachfrage bei aktuellen und zukünftigen Autokäufern hindeutet.

Betrachtet man die am meisten geschätzten standardmäßigen Audiofunktionen in einem neuen Auto, rangiert Radio für die Befragten am höchsten (bewertet von 89 % als „wichtig“), vor USB-Anschlüssen (bewertet von 86 % als „wichtig“) und der Verfügbarkeit von Bluetooth (von 85 % als „wichtig“ eingestuft) und weit vor der Smartphone-Spiegelungstechnologie (Android Auto wird von 65 % als „wichtig“ eingestuft und Apple CarPlay von 54 %).

Die Power von Radio im Auto und was gerade in Bezug auf die Autoindustrie der Radioplayer Worldwide leisten kann, zeigt sich in diesem Video.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Innovation & Herausforderung

Auch die Pandemie hat uns gezeigt, dass Radio aus dem Alltag nicht wegzudenken ist. Die Menschen wollen angesprochen und mit Inhalten berührt werden. Keine Playlist der Welt vermag diese emotionale Brücke zu schaffen, wie es Radio Tag für Tag vermag. Vielleicht haben die Radiomacher an der einen oder anderen Stelle, die Macht der Smart Speaker unterschätzt oder auch ein bisschen zu wenig ernst genommen. Böse Zungen behaupten, sogar verschlafen, daran glaube ich jedoch nicht. Wir, die wir Radio lieben und Radio machen müssen nur aufhören, ständig die technologisch dominierte digitale Audiowelt als Bedrohung zu sehen sondern viel mehr als Chance. Vor allem aber auch aufhören zu jammern und das Angebot des Marktes betrachten und zu unseren Gunsten und mit unseren Möglichkeiten weiterentwickeln. Wir Radiomacher müssen auch nicht alles können und alleine bewerkstelligen, sondern den Fuchsbau verlassen und mit den Experten aus der Technik an einem Strang ziehen, Innovationen entwickeln und die Vorteile daraus zugunsten unserer Radiobranche vorantreiben. Radio hat nichts an Strahlkraft verloren und kann Menschen bewegen wie nie zuvor. Haben wir Mut, neue Wege zu gehen und verschließen wir uns nicht vor allzu technischen klingenden Entwicklungen!

Künstliche Intelligenz muss kein Untergangsszenario bedeuten und keinen Personalabbau und kann trotzdem Ressourcen schonend eingesetzt werden – die wiederum an anderer Stelle gebraucht werden.

Mit dem Thema KI hat sich die RIG Radio Innovations GmbH auch gemeinsam mit ihrem Partner aprile consulting (www.aprileconsulting.com) in einem der vergangenen RIG Brunches beschäftigt: https://www.linkedin.com/posts/aprile-consulting-dr-nico-aprile_k%C3%BCnstliche-intelligenz-f%C3%BCr-das-privatradio-activity-6917048960226340864-yfjs?utm_source=linkedin_share&utm_medium=ios_app

 

Radio weckt Vertrauen und ist im Vergleich zu den Playlists von Spotify und Co weder gesichtslos noch unpersönlich. Der vielzitierte Content ist King und sorgt auch dafür, dass Menschen wieder zuhören. Radio ist gelebte Emotion, die ansteckt und gerade durch viele neue Features wie Podcasts, On Demand Content aber auch den bekannten Major Promotions, die im Idealfall voll Kreativität von Menschen im Hintergrund sprühen, nicht in eine alte Schublade stecken lässt, die ab und an nur knirschend geöffnet wird.